Heutzutage besitzt so gut wie jedes Fahrrad eine Gangschaltung. Fahrräder, die eine solche nicht besitzen, verfügen ausschließlich über einen Gang und werden demnach auch oft als Eingangrad bezeichnet.
Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Gangschaltungen sind immer auf den entsprechenden Verwendungswunsch zu beziehen. Wie es für Rennräder unterschiedliche Vorlieben gibt, werden für steile Bergtouren andere Voraussetzungen benötigt.
Diese Unterschiede solltest du beachten
Während bis vor einigen Jahren noch drei bis sieben Gänge ausgereicht haben, sind heutzutage 21 Gänge Standard. Die verschiedenen Fahrradschaltungen haben diverse Vorteile für unterschiedliche Einsatzzwecke.
Kettenschaltung
Kettenschaltungen gehören zu den am häufigsten verwendete Arten der Gangschaltung bei Fahrrädern. Der Schalthebel zum Schaltwerk befindet sich meist am Lenker, wo die Kette, die meist in 1-3 Kettenblätter aufgeteilt ist, zum Schalten bedienbar ist.
Die Kette ist im Gegensatz zu Nabenschaltungen pflegebedürftiger und muss regelmäßig geölt werden. Kettenschaltungen können sowohl sehr preiswert sein, sind aber auch sehr edel und hochpreisig einbaubar.
Nabenschaltung
Nabenschaltungen sind sehr pflegeleicht und bestehen aus einer in Öl getränkten voll verkapselten Hinterradnabe. An dieser findet auch die Schaltung statt. Sie eignen sich für Citybikes und lassen sich mit einem Zahnriemen austauschen.
Für ein Rennrad sind sie eher weniger geeignet, da sie einen höheren Reibungswiderstand haben und etwas schwerer sind als herkömmliche Kettenschaltungen.
Tretlagerschaltung
Tretlagerschaltungen sind aufgrund einer individuellen Tretlageraufnahme nicht für jedes Fahrrad geeignet, haben aber eine enorm lange Haltbarkeit und funktionieren in einem gesamten System wie eine Art Getriebe.
Der Antrieb und die Schaltwelle sind wie beim KFZ in einem abgeschlossenen Gehäuse untergebracht und haben mit insgesamt 18 Gängen eine sehr hohe Effektivität und Übertragung der Krafteinwirkungen. Die Tretlagerschaltung muss seltenst gewartet oder repariert werden, da sie sehr robust gebaut wurde.
Kombinationsschaltung
Diese Gangschaltung wird meist für E-Bikes oder Citybikes verwendet. So wird beispielsweise eine Kettenschaltung mit einer Nabenschaltung kombiniert. Man hat zwar durch die Kombinationsschaltung mehr Gänge zur Verfügung, sie vereint aber natürlich auch die Vorteile und auch die Nachteile der beiden Schaltungen in Kombination. Das etwas schwerere Gewicht ist beim E-Bike und beim MTB aber durch den Antrieb ausgeglichener.
Wie funktioniert eine Fahrradschaltung?
Auf ebener Strecke lässt sich mit einem höheren Gang weniger Umdrehungen und ein höheres Tempo erzeugen. Dieses Grundprinzip kennt jeder Fahrradfahrer.
Am Beispiel einer Kettenschaltung funktioniert das Rad wie folgt: Sobald man in die Pedale tritt, drehen sich Gangschaltung und Kurbel, sowie auch die Kettenblätter. An der Kurbel sind die Pedale befestigt, sie sorgen für die Übersetzung der Umdrehung. Der Umwerfer führt die Kette in die richtige Bahn, sodass Teile dieser nicht aus der Kassette oder dem Rahmen springt.
Beim Radfahren in niedrigen Gängen ist die Trittfrequenz höher, wodurch weniger Kraft aufgewendet werden muss, vor allem bergauf gilt das als große Hilfe.
Vorne schaltet man mit den Schalthebeln in ein größeres Kettenblatt, hinten ist die Kette in der Regel in mehrere Ritzel unterteilt. Sobald man einen Gang höher schaltet, wandert die Fahrradkette in ein kleineres Ritzel, welches direkt mit dem Hinterrad des Fahrrads verbunden ist. So verändert sich der Zahnkranz und die Zahnräder und man merkt einen Unterschied beim Drehmoment durch den Gangwechsel.
Welche Marken sind besonders beliebt?
Die Gangschaltung der Marke Shimano wurde als die beste für Rennräder ausgezeichnet, auch die Gangschaltungen von SRAM sind sehr beliebt.
Durch erstklassige Qualität lässt sich mit ihr sehr angenehm schalten und hat zudem eine lange Haltbarkeit. Die Nexus Nabenschaltung dient beispielsweise mehr bei Citybikes und Ebikes im alltäglichen Gebrauch. Hochwertige Tretlagerschaltungen werden meist speziell konstruiert und im professionellen Radsport verwendet. Welche Gangschaltung entsprechend sinnvoll für die persönliche Verwendung ist, kommt immer auf den Anwendungsbereich an.