Das Kinderfahrrad – alles, was zu du dem Thema wissen solltest
Kinder wachsen extrem schnell und je älter sie werden, desto größer wird ihre Abenteuerlust und der Drang nach Freiheit. Das Fahrradfahren spielt deshalb eine besonders wichtige Rolle in der Kindheit. Es ist wichtig, um Kindern zu helfen, Mobilität, Selbständigkeit und Koordination zu entwickeln.
Worauf sollte beim Kauf eines Kinderfahrrads geachtet werden?
Alle Eltern kommen irgendwann an den Zeitpunkt, an dem sie ein Fahrrad für ihr Kind suchen werden. Sei es das erste Laufrad oder ein bereits größeres Kinder- oder Jugendfahrrad. Es ist immer wichtig, sich ausführlich beraten zu lassen und eine informierte Entscheidung zu treffen.
Je nach Alter, Größe, Körperbau und Fähigkeiten kann die Wahl des Kinderrads sehr variieren. Es gibt unzählige Modelle von vielen verschiedenen Herstellern und Marken. Dieser Artikel soll bei der Auswahl helfen und eine gute Basis an Informationen vor dem Kauf bereitstellen.
Worauf sollte man also beim Kauf des Kinderrads achten?
Kurz gesagt sind drei Punkte besonders wichtig:
- Die richtige Größe sowohl von Rahmen als auch Rädern
Ein robuster Rahmen in der richtigen Größe ist besonders wichtig, um maximale Sicherheit und Komfort beim Fahren zu gewährleisten. Dies trägt auch zu einem stabilen Fahrverhalten bei.
Die passende Rahmengröße bestimmt sich durch die Schrittlänge des Kindes. Sie sollte an dessen Physiognomie angepasst sein.
- Eine qualitativ hochwertige und sichere Ausstattung
Hinzu kommt auch die Wichtigkeit von einer guten und sicheren Ausstattung am Fahrrad, vor allem wenn die Kinder bereits am Straßenverkehr teilnehmen können. Dies ist ab einem Alter von 10 Jahren der Fall. Deshalb sollten Fahrräder für ältere Kinder immer StVZO-gemäß ausgestattet sein.
Beim Kauf ist die Sicherheit des Kindes ebenso wie die aktive und passive Sicherheit im Straßenverkehr immer der entscheidende Punkt.
Die Mindestanforderungen für ein Kinderfahrrad laut StVZO in Deutschland sind:
- Zwei voneinander unabhängige Bremsen (Hand- und Rücktrittbremse)
- Laute Klingel oder Glocke (Hupe gilt nicht als gesetzeskonform)
- Lichtanlage vorne (weiß) und hinten (rot)
- Rutschfeste, fest verschraubte Pedale
- Reflektoren an Pedalen und Speichen
- Reflektoren vorne (weiß) und hinten (rot)
- Das Design und die optische Aufmachung
Das Fahrrad kann noch so gut ausgestattet sein, es sollte immer auch dem Nachwuchs gefallen. Deshalb ist es natürlich wichtig, den Kindern ein Mitspracherecht zu gewähren, wenn es um das Design und die Farbe des Fahrrads geht. So stellt man sicher, dass es lange Spaß beim Fahren haben wird und das Rad oft nutzen möchte.
Wie wählst du die richtige Rahmen- und Radgröße?
Die Laufradgröße und Rahmengröße sollten auf jeden Fall passend für die individuelle Körpergröße des jeweiligen Kindes ausgewählt werden. Dafür gibt es verschiedene Messmethoden, die man nutzen kann, um die richtige Wahl zu treffen.
Für die passende Rahmengröße sollte die Schrittlänge in Betracht gezogen werden. Man misst die Innenbeinlänge vom Kind wie folgt:
Das Kind sollte ohne Schuhe mit geschlossenen Beinen vermessen werden; die Höhe von der Fußsohle bis zum Schritt ergibt dann die sogenannte Schrittlänge oder Innenbeinlänge.
Kinder sollten bei minimal eingestellter Sattelhöhe zumindest mit ihren Fußspitzen den Boden erreichen können. Dies hilft ihnen, gut bremsen zu können und mehr Sicherheit im Verkehr zu verspüren.
Bezüglich der Radgröße kannst du die Größe des Kindes messen. Hier kann die folgende Tabelle als Richtlinie gelten (aber auch hier sollten immer individuelle Umstände und Kapazitäten des Kindes bedacht werden):
Größe | Radgröße |
Ab 85 cm | Laufräder oder Dreiräder |
Ab 95 cm | 12-Zoll-Kinderfahrrad |
Ab 105 cm | 16-Zoll-Kinderfahrrad |
Ab 115 cm | 18-Zoll-Kinderfahrrad |
Ab 120 cm | 20-Zoll-Kinderfahrrad |
Ab 130 cm | 24-Zoll (Jugendfahrrad) |
Ab 140 cm | 26 Zoll (Jugendfahrrad) |
Für welchen Fahrradtyp entscheidest du dich?
Kinderräder werden nicht nur nach der Zollgröße oder Rahmenhöhe unterschieden. Ebenso wie bei Fahrrädern für Erwachsene gibt es auch hier unterschiedliche Typen von Bikes:
- Laufrad
- Kinderrad mit Stützrädern
- Klassisches Kinderfahrrad
- Hollandrad für Kinder
- Citybike für Kinder
- Kinder-Mountainbike
- Kinder-E-Bike
- Kinder-BMX
Die beliebten Hollandräder mit Körben gibt es natürlich auch in einer Version für Kinder. So können Mädchen und Jungen lustige Shopping-Touren mit den Eltern oder Fahrten durch die Stadt genießen.
Ebenso praktisch für den Alltag, mit einem meistens tiefen Einstieg, sind Cityräder für die Kids. Diese kommen normalerweise mit voller Ausstattung, inkl. Gepäckträger, Lichter, Ständer, Schutzbleche, Reflektoren, Dynamo usw.
Mountainbikes für Kinder gibt es in der Regel ab einer Rahmengröße von 18 oder 20 Zoll. Sie sind also für etwas ältere Kinder geeignet. Ein Kinder-MTB hat breite, profilierte Reifen, Federgabel, Schutzblech und ein gerades, schräg verlaufendes Oberrohr.
E-Bikes für Kinder dürfen ab 12 Jahren alleine gefahren werden, davor müssen sie mit einer Aufsichtsperson am Straßenverkehr teilnehmen.
Welche Ausstattung macht ein gutes Kinderrad aus?
Bremsen
Diese sind gesetzlich vorgeschrieben in der StVZO. Dementsprechend sollte jedes Fahrrad zwei voneinander unabhängige Bremssysteme haben. Bei Kinderfahrrädern sind das meistens Felgenbremsen und eine Rücktrittbremse. Der Rücktritt hilft vor allem, wenn das Fahrrad schnell zum Stehen kommen muss.
Die Devise hier ist: Je früher sich das Kind an Handbremsen gewöhnt, desto besser für die Sicherheit beim Fahren.
Gewicht
Ein geringes Gewicht ist bei Kinderfahrrädern – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene – immer von Vorteil. Je leichter desto besser! Dazu trägt auch das Material bei: Als Material kommen bei einem Kinderfahrrad oder Jugendfahrrad in der Regel nur Stahl und Aluminium vor. Das Gewicht liegt dann meistens von 10 bis 15 kg.
Sattel und Lenker
Diese sollten eine verstellbare Höheneinstellung zulassen. Das gewährt eine ergonomische Sitzposition, Fahrsicherheit und auch längere Nutzbarkeit des Fahrrads. Ein gepolsterter Sattel trägt außerdem zur Bequemlichkeit beim Fahren bei.
Gangschaltung
Eine Gangschaltung macht meistens bei kleineren Kinderrädern keinen Sinn, sondern erst ab circa 20 Zoll. Die Schaltung stellt davor nämlich nur eine zusätzliche Herausforderung und mehr Gewicht dar. Kinderfahrräder ab 20 Zoll können bis zu 7-Gang-Schaltungen haben. Bei Mountainbikes sogar mehr, um bei der Bewältigung besonders hügeliger und unwegsamer Gelände zu helfen.
Lichtanlage
Die Belichtung des Kinderrads sollte zuverlässig und qualitativ hochwertig sein, um die kleinen Fahrer treu zu begleiten und auch im Stehen Beleuchtung zu bieten. Dies ist vor allem wichtig, wenn sie bereits am Straßenverkehr teilnehmen.
Fahrradzubehör
Zuletzt das notwendige Zubehör, um die Ausstattung vom Kinderrad abzurunden: Eine funktionierende Klingel bzw. Glocke, Sicherheitsgriffe am Lenker, stabile Schutzbleche vorne und hinten, ein Ständer und ein ganzheitlicher Kettenschutz, damit sowohl das Fahrrad als auch der kleine Fahrer ausreichend im Verkehr geschützt sind.
Darüber hinaus sind auch weitere Accessoires wie Gepäckträger, Körbe, Fahrradtaschen etc. möglich – je nach Präferenz und Notwendigkeit.
Welche bekannten und guten Hersteller/Marken gibt es?
Anbieter und Hersteller von Kinderfahrrädern sind zahlreich, das Sortiment reicht z.B. von Top-Marken wie Puky, Giant und Conway über Academy, Scool, Liv und Victoria bis zu Eightshot oder Pyro.